A Flag for Tibet

Am 10. März ist es wieder soweit und die Aktion „a Flag for Tibet“ findet wie jedes Jahr weltweit statt. Erinnert wird mit dieser Aktion an den 10. März 1959, als die tibetische Bevölkerung den Aufstand gegen die brutale chinesische Besatzung wagte.

In diesem Jahr haben laut TID 921 Städte, Gemeinden und Landkreise ihre Unterstützung zugesagt, das sind 145 mehr als letztes Jahr. Seit mehr als 50 Jahren wird die ethnische Bevölkerung Tibets durch die Machthaber in Peking gezielt vernichtet, ohne dass es sonderlich viel Aufsehen im Westen erregt. Während sich selbsternannte Humanisten sorgen über den Gaza, oder die Westbank machen, von einer Katastrophe schwafeln, die angeblich die Palästinenser trifft und zu öffentlich Kundgebungen gegen Israel aufrufen, ist Tibet ein Land in dem die chinesische Besatzung ungehindert gegen die Bevölkerung vorgehen kann.

Hintergrund

1949 besetzte China das bis dahin unabhängige und souveräne Tibet mit der Begründung Tibet sei ein Teil des chinesischen Staatsgebietes. Es stimmt zwar, dass nicht nur Han-Chinesen im östlichen Teil Tibets siedelten,sondern auch Eheschließungen zwischen Tibetern und Chinesen statt fanden. Nur beruft sich China auf das Protektorat Tibets. Ab dem frühen 18. Jhr. bis zur Eroberung durch ein britisches Expeditionscorps stand Tibet unter dem Einfluss Chinas. Nach dem Sturz der Qing-Dynastie 1911, erlangte Tibet ein Jahr darauf seine volle Unabhängigkeit und Soveränität. Die Freiheit Tibets endete endgültig am 23. Mai 1951 als Peking die tibetischen Vertreter zur Anerkennung des 17 Punkte-Abkommens zwang.

Der Aufstand

Nach dem Abkommen vom Mai marschierten am 9. September 1951 Drei Tausend Soldaten in Lhasa ein, um die Ansprüche Pekings durchzusetzen. 1954 befanden sich 222.000 Rotarmisten auf tibetischem Boden. Die Anwesenheit der Chinesen in Tibet lösten eine Hungersnot aus, da sich Tibet im Vertrag von 1951 dazu verpflichten musste

16.

Die Kosten für den Militär- und Verwaltungsausschuss, das militärische Hauptquartier und die in Tibet einrückende Volksbefreiungsarmee werden von der Zentralen Volksregierung getragen. Die lokale Regierung Tibets wird die Volksbefreiungsarmee beim Ankauf und Transport von Lebensmitteln, Futter und anderen Dingen des täglichen Bedarfs unterstützen.

Weder wurden die Tibeter finanziell entschädigt, noch sorgte Peking für einen Ausgleich. Die chinesischen Truppen hatten Vorrang vor der tibetischen Bevölkerung und konnten sich schadlos an der Landwirtschaft halten.

Im Februar 1956 brach in den Ostprovinzen Tibets der erste Aufstand aus. China ging gegen die Aufständischen mit größtmöglicher Gewalt vor.

Die „Volksbefreiungsarmee“ begann, Klöster in Osttibet zu bombardieren und zu plündern, sie ließ Adelige, höhere Mönche und Guerillaführer verhaften, öffentlich foltern und hinrichten – mit dem Ziel, den weit verbreiteten und heftigen Widerstand zu brechen.

Anfang März 1959 forderte die chinesische Militärführung in Tibet den Dalai Lama (nicht nur spirituelles Oberhaupt der Tibeter) zu Gesprächen auf, damit der Widerstand der tibetischen Bevölkerung beendet wird. Der Dalai Lama sagte einen Besuch für den 10. März 1959 zu. Am 8. März drohte General Tang Kuansen, einer der 3 Militärführer Tibets, die Beschießung und Zerstörung tibetischer Klöster an, sollte sich die Kampa Guerilla nicht ergeben. Rinchen Dolma schreibt in ihrem Buch „Eine Tochter Tibets“

„Wir wussten, dass die einfachen Menschen in Lhasa in die offene Rebellion gegen die Chinesen getrieben wurden, obwohl sie mit bloßen Händen gegen MG-Schützen kämpfen müssten“

Am 10. März 1959 umstellten 300.000 Tibeter den Norbulingka-Palast außerhalb von Lhasa aus Furcht, würde derDalai Lama der Aufforderung der Militärs nachkommen, dass diese ihn nach Peking entführen könnten. Zwei Tage später zogen 5000 Frauen mit Spruchbändern durch Lhasa auf denen stand, „Ab Heute ist Tibet unabhängig!“

In den folgenden Tagen reagierte Peking auf die tibetischen Bemühungen und brachte zwischen 30 bis 50.000 Soldaten rund um die Stadt in Stellung. Ausgerüstet waren diese mit modernen Waffen und schweren Kanonen. Am 16. März brachte man in der Nähe des Norbulingka-Palastes schwere Artillerie in Stellung und beschoß einen Tag später den Palast mit zwei Mörsergranaten. Nach der Flucht des Dalai Lama am 17. März brach am 19. März der offene und bewaffnete Aufstand gegen die chinesische Führung aus

Zwei Tage lang kämpfte der hoffnungslos unterlegene tibetische Widerstand Mann gegen Mann. Um zwei Uhr in der Frühe begannen die Chinesen mit der Beschießung des Norbulingka. 800 Granaten wurden am 21. März auf den Norbulingka gefeuert. Tausende von Männern, Frauen und Kindern, die rund um die Palastmauer kampierten, wurden abgeschlachtet und die Wohnungen von 300 Beamten innerhalb der Palastmauern wurden zerstört. Anschließend wurden 200 Angehörige der Leibwache des Dalai Lama entwaffnet und öffentlich durch MG-Feuer erschossen. Die größeren Klöster in Lhasa – Ganden, Sera und Drepung – wurden beschossen, die letzteren beiden irreparabel, und die Klosterschätze und wertvolle Schriften wurden zerstört. Tausende von Mönchen wurden entweder auf der Stelle getötet oder in die Stadt zu Zwangsarbeit verschleppt oder deportiert. Bei Razzien wurden die Bewohner aller Häuser, in denen Waffen gefunden wurden, nach draußen getrieben und an Ort und Stelle erschossen. In diesen Tagen wurden über 86.000 Tibeter in Zentraltibet von den Chinesen umgebracht.

Die Folgen für Tibet

Mehr als 1 Million Tibeter verloren infolge der chinesischen Militärherrschaft durch Hunger, Hinrichtung, Folter, Terror und Selbstmord ihr Leben.

Die Regierung in Peking unternimmt alles, um die tibetische Kultur zu zerstören. Dabei kann es nicht hinwegtäuschen, wenn China seit ein paar Jahren nicht nur wieder Klöster und Religion erlaubt. Das ist allenfalls Augenwischerei, um dem Westen vorzugaukeln, man würde sich streng an die Menschenrechte halten. Das ist völliger Quatsch. Ethnische Säuberungen, sowie Zwangssterilisation an der tibetischen Bevölkerung werden immer wieder berichtet. Willkürliche Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Es genügt, wenn man eine tibetische Flagge zeigt, oder in Flugblättern für die Freiheit Tibets eintritt.

Peking übt auch regelmäßig Druck auf Regierungen aus die sich mit Vertretern der tibetischen Exilregierung treffen, oder die Exilregierung als legitime Vertreter anerkennen. Deutsche Regierungen trafen sich wenn, nur privat und im kleinen Kreis, damit die Beziehungen zu Peking nicht belastet wurden. Man kann Frau Merkel zu ihrem mutigen Schritt nur gratulieren.

Geschichte des Aufstandes, Tseten Samdup 10. März 2004. Weiterführende Informationen, über die Geschichte, Politik, aktuelle Situation, auch über die Folter, TID, Save Tibet, Tibeter Gemeinschaft Schweiz.

10. März. 2008

A FLAG FOR TIBET

10. März 2008. Band of Brothers ist dabei

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Free Tibet!


 
 

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